Burgen und Schlösser in Wolfsburg

30. Mai 2015

Die Exkursion des Museums- und Heimatvereins am 30. Mai war den Burgen und Schlössern Wolfsburgs gewidmet. Diese Fahrt schloss thematisch an eine Rundreise des vergangenen Jahres zu den im Landkreis Gifhorn gelegenen Wallanlagen an.

Die erste Station war die Turmhügelburg (auch Motte genannt) Rothehof. Die kleine Burganlage entstand um 1200 und wurde 1304 erstmals urkundlich erwähnt, als Kunigunde von Bartensleben Rothehof erhielt. Die Anlage war zu der Zeit der befestigte Wohnsitz eines Ritters und seiner Familie. Gebaut wurde sie für den Schutz und die Kontrolle des nahegelegenen Handelsweges durch das Aller-Tal. Obwohl oberirdisch nichts mehr von der Burg zu sehen ist, sind die Gräben und Wälle sowie der Erdhügel, auf dem der zentrale Turm stand, noch sehr gut im Gelände zu erkennen.

Anschließend ging es weiter zum Schloss Fallersleben. Wer hätte es gedacht? Herzogin Klara pfändet einem durchziehenden Pferdehändler die Fohlen, weil er den Wegzoll nicht bezahlen will. Es war nicht leicht für die Witwe des Herzogs Franz, sich an ihrem Witwensitz in Fallersleben durchzusetzen. Sie stand dem Gemeinwesen vor und hat couragiert und engagiert dafür gesorgt, dass sich die Stadt und die Umgebung wirtschaftlich entwickeln konnten. Obgleich die Herzogin wesentlich zum Ausbau des Schlosses beigetragen hatte, stand hier nicht das Gebäude, sondern ihr Leben und Wirken im Mittelpunkt. Kurze Spielszenen - vorgeführt von den Schauspielern des Heimat- und Denkmalvereins Fallersleben - vermittelten den Gifhornern Details aus dem Leben der Herzogin. Aber auch Heinrich Hoffmann war eine Szene gewidmet. Mit viel Freude am Spiel und in zeitgenössischen Kostümen trugen die Schauspieler die Szenen vor, was mit viel Beifall aufgenommen wurde

Gestärkt durch das Mittagessen führte der Weg zur Burg Neuhaus. Diese spätmittelalterliche Anlage liegt idyllisch am Ortseingang des noch sehr jungen Neuhaus. Der mächtige Hausmannsturm überragt mit seinen trutzigen Mauern die Anlage und macht deutlich, dass hier Handelswege geschützt werden sollten. Heute führt der Weg in den Innenhof der Burg über eine Brücke und nicht mehr durch den Turm hindurch. Zwei Mitglieder des Freundeskreises Burg Neuhaus stellten die Burg, ihre wechselvolle Geschichte und die nähere Umgebung vor.

Eine Gruppe besichtigte zunächst das Museum und ließ sich anhand eines Burgmodells vom Vorsitzenden die Baugeschichte und die regionale Bedeutung der Burg erläutern. Eine zweite Gruppe erkundete derweil die nähere Umgebung und erfuhr Details aus der Nutzungsgeschichte bis hin zur Gegenwart.

Den Abschluss der Exkursion bildete der Besuch des Schlosses Wolfsburg. Auch hier stand die Baugeschichte im Mittelpunkt, aber auch Anekdoten aus dem Leben der vormaligen Bewohner wurden zu Gehör gebracht. Lange war die Burg als Lehen an die Familie von Bartensleben vergeben. Auch hier waren Handelswege zu schützen. Der älteste Teil des Baukörpers ist der Bergfried, welcher aus dem 13. Jh. stammt. Die Schlossanlage wurde häufig aus- und umgebaut. Während der Renaissance wandelte sich ihr Aussehen und nahm die uns heute bekannte Form an. Eng verknüpft ist Schloss Wolfsburg mit der Burg Brome, denn auch dort lebten die von Bartensleben.

Nach der spannenden Führung durch das Stadtmuseum und das Schloss rundete ein gemeinsames Kaffeetrinken die Exkursion ab, bevor es mit dem Bus wieder nach Gifhorn ging.

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