Industriegeschichte und Alltagskultur im Landkreis Peine
18. April 2015
Mit einer Exkursion in den Landkreis Peine ist der Gifhorner Museums- und Heimatverein in die neue Fahrtensaison gestartet. Das Motto der Fahrt lautete „Industriegeschichte und Alltagskultur“.
Als erste Station besuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den kleinen Ort Ölheim in der Gemeinde Edemissen. Dort war man bei einer Erdölbohrung im Jahre 1881 eruptiv fündig geworden und binnen kürzester Zeit verbreitete sich ein wahrer Ölrausch über Deutschland. In Ölheim stand Bohrturm neben Bohrturm und man träumte bereits davon, das deutsche Pennsylvania zu werden.
Der Rausch währte zwar nur kurz, aber noch bis Mitte der 50er Jahre wurde in Ölheim Öl gefördert. Später wurde dann dort einige Zeit Kali-Bergbau betrieben. Die Mitglieder des Museums- und Heimatvereins erkundeten mit zwei örtlichen Führern den Öl- und Salzpfad und betrachteten die Spuren, die die Industrialisierung in der Landschaft hinterlassen hat.
Nach dem Mittagessen besuchte die Gruppe die Ausstellung im Lengeder Rathaus über den Eisenerz-Abbau in der Region und über das sogenannte „Wunder von Lengede“. Die Schilderung des Grubenunglücks und der Rettungsaktionen war eindrucksvoll und bewegend. Ein Besuch der Gedenkstätte für die Opfer des Unglücks schloss den Programmpunkt in Lengede ab.
Danach fuhr die Gruppe nach Bodenstedt in der Gemeinde Vechelde. „Die „ZeitRäume Bodenstedt“ sind in einem Dreiseithof aus dem 19. Jahrhundert mit Krugwirtschaft und Tanzsaal zu besichtigen, der bis 2006 privat bewohnt war und nun ein Museum ist. Hier wird die Geschichte der letzten hundert Jahre in den original eingerichteten Räumen deutlich. Man erfährt viel über das ländliche Leben und über die Jagdleidenschaft und die Kaisertreue früherer Bewohner. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen allerdings die Frauen, die auf diesem Hof gelebt haben.
Nachdem sich dann alle Mitfahrer bei Kaffee und Kuchen im Café im Pferdestall gestärkt hatten, ging es wieder zurück nach Gifhorn.
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