13. April 2013
Mit einer Fahrt nach Alfeld/Leine eröffnete der Gifhorner Museums- und Heimatverein die diesjährige Fahrtensaison. Obwohl sich der Frühling noch etwas zierte, machten sich 35 Interessierte per Bus auf den Weg ins landschaftlich reizvolle Leinetal.
Erste Station auf der Fahrt war die UNESCO Weltkulturerbestätte „Fagus-Werk“, das in Fachkreisen als eine architektonische Revolution gilt.
Das Werk wurde 1911 als Produktionshalle für die Schuhleistenfabrik „Fagus“ erbaut. Das Gebäude war der erste größere Auftrag für den jungen Berliner Architekten Walter Gropius und es gilt als eines der ersten Beispiele der architektonischen Moderne, bekannt unter dem Namen „Bauhaus-Architektur“. Gropius beschloss, in der Fassadengestaltung völlig neue Wege zu gehen. Es wurden bereits charakteristische Elemente verwendet, die später den internationalen Stil bestimmen sollten. Besonders erwähnenswert sind Vorhangfassaden aus Glas, die klare kubische Form sowie die Gestaltung der Stahlträger. Das Revolutionäre an diesem Gebäude ist die „offene“ Ecke, die der Beginn der modernen Skelettbauweise war.
Bereits seit 1946 steht das Gebäude unter Denkmalschutz und seit Juni 2011 gehört die gesamte Fabrikanlage zum UNESCO-Weltkulturerbe. Damit ist es die einzige Weltkulturerbe-Stätte, in der noch produziert wird.
Die Gruppe besichtigte das Gebäude von innen und außen und besuchte anschließend das zugehörige Werksmuseum. Das Mittagessen wurde stilecht im zur Werkskantine umgebauten ehemaligen „Kesselhaus“ eingenommen.
Am Nachmittag gab es noch eine Führung durch die reizvolle Innenstadt von Alfeld, während der nicht nur liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser zu sehen waren, sondern auch aktuelle Beispiele für Stadtsanierung. Der Tag klang mit einem gemütlichen Kaffeetrinken aus.
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